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Fanfictions » ZBX-306
Autor: Ghost22
Fertigstellungsdatum: 09.06.2004
Forumsthread: http://www.xpbulletin.info/t17394-0.html
ZBX-306
Düstere Wolken zogen über den Himmel und filterten das Licht heraus, so das es stockfinster auf der Oberfläche von ZBX-306 war. Aktive Vulkane schleuderten Unmengen von Asche in die Atmosphäre, erzeugten nur durch ihr flüssiges Gestein ein Oranges Licht. Ströme von flüssigen Gestein und Metall wälzten sich die Hänge herab, schufen nahezu unüberwindbare Barrieren. Eine einsame Gestalt glitt über die trostlose Oberfläche, eingehüllt in einen Panzeranzug, der die Farben der Magma hatte, Orange und Rot. Immer wieder gingen Lavabrocken in der Nähe der Gestalt nieder, ließen sie kurzzeitig in Deckung gehen, bevor sie ihren Weg wieder aufnahm und zum Gipfel eines Vulkans strebte. Fast grazil übersprang sie große Ströme tödlicher Lava, den rechten Arm immer ausgestreckt vor sich haltend. Kurz blieb sie stehen, als hätte sie etwas in dieser tödlichen Hölle etwas gehört, was nur ihre Sinne Ansprach und von sonst niemanden zu bemerken war. Heimlich von der Umwelt schob sich ein Stück des Bodens weg und entblößte ein schwarzes Loch, ohne ersichtlichen Boden. Heraus glitt ein Raketenwerfer, der sofort auf die einsame Gestalt zielte und eine Rakete abschoss. Jeder normale Mensch wäre von der Rakete getroffen und getötet worden, doch die gepanzerte Gestalt sprang mehrere Meter hoch und entging der Rakete so. Mit einer lässigen Geste schoss sie den Raketenwerfer zu Schrott und glitt weiter. Weitere automatische Waffensysteme erschienen auf der trostlosen Bergflanke und begannen die Gestalt mit tödlichen Projektilen einzudecken, doch wie ein orangeroter Blitz glitt sie durch den Feuerhagel und zerstörte die Abwehrsysteme. Plötzlich stellte sich ein lebender Gegner ihr entgegen, ein etwa zwei Meter hoher Humanoider, der wie eine Kreuzung aus Insekt und Krebs aussah. Es war ein Mitglied der berüchtigten Space Pirates. Er hob seine Waffe und versuchte auf die gepanzerte Gestalt zu feuern, doch er war zu langsam. Eine Rakete schlug in seine Brust ein und schickte in zu seinen Ahnen. Ein weiterer Pirat, der sich hinter einem großen Gesteinsbrocken versteckt hatte, gab per Funk etwas noch durch, bevor auch er der Gestalt zum Opfer fiel. Es waren nur wenige Worte zu verstehen: ...der eiserne Jäger....
Samus Aran.
Aran glitt weiter, immer gefasst auf weitere Space Pirates, die sich ihr in den Weg stellen könnten. Ihr Auftrag war klar: die Produktion des neuen biologischen Kampfstoffes XY-7 ein für alle mal stoppen und alle auffindbaren Unterlagen vernichten. ZBX-306 hatte sich als Produktionsstelle herausgestellt und Aran war von der Föderation beauftragt worden, die Anlage zu schließen. Bisher war ihre Landung unbemerkt geblieben, doch dieser Funkspruch hatte die Piraten aufgeschreckt. Ab jetzt würde es schwerer werden. Mit ihren Visor suchte sie die Umgebung nach weiteren Waffen oder Lebewesen ab, doch entdeckte keine, nur einen kleinen Schacht, zu klein für einen normalen Menschen. Doch Aran ist nicht normal, besonders nicht ihr Suit. Sie setze das Morph-Ball Upgrade ein und wurde zu einem Ball, so das sie durch den Schacht passte. In einen Korridor angelangt, schaute sie sich wieder um, ob es hier neue Informationen gab. Ein Computerterminal stand ungenutzt an einer Wand. Mit ihren Suit decodierte sie die Informationen.
<<< Zeitindex:7.45 Es ist gelungen, das Nervengift XY-7 zu synthetisieren. Erste Test liefen äußerst zufriedenstellend ab. Die Mortalitätsrate liegt bei 99%. Was die Immunität einiger Lebewesen betrifft, werden weitere Experimente eingeleitet.>>>
Weitere Informationenwaren nicht aufrufbar, doch Aran reichte dieser Anhaltspunkt um weiter vorzugehen. Durch eine Türe gelangte sie weiter ins Innere der Anlage, welche komischerweise leer und ungeschützt war. Verunsichert ging Aran weiter, ohne zu wissen, das sie die ganze Zeit beobachtet wurde. Eine Abzweigung folgte der anderen und erschwerte das Orientieren immens. Aran kam an einigen Forschungsstationen vorbei, wo sie Zylinder mit Experimenten sehen konnte. Das XY-7 war nicht nur äußerst tödlich, es zerfraß seine Opfer regelrecht. Mehrere Tiere lagen aufgelöst am Boden, innere Organe waren deutlich sichtbar und begannen sich zu verflüssigen. Schaudernd ging Aran zur nächsten Konsole und rief weitere Informationen auf.
<<<Zeitindex:7.48 XY-7 hat eine weitere interessante Eigenschaft bei Säugetieren. Bevor es die Nervenleitfähigkeit aufhebt und so zum Tode führt, beginnt es das Gewebe durch einen katalytischen Prozess in seine Bestandteile zu zersetzen. Es genügt dabei, nur die Extremitäten in Kontakt zu bringen und das Subjekt zersetzt sich innerhalb von 24 Stunden. Bisher gibt es keine Anzeichen, das es für Piraten gefährlich ist. Dadurch wären die Einsatzmöglichkeiten unbegrenzt.>>>
Wieder schauderte Aran. Welches perverses Vorgehen die Piraten doch billigten und bereit waren einzusetzen. Sie dachte bei sich, das sie diese Anlage unbedingt zerstören müsse, um den Piraten eine solch mächtige Waffe aus den Klauen zu entreißen. Ein blinkendes Licht erregte ihre Aufmerksamkeit. Es befand sich an einen der vielen Versuchszylinder, doch dieser war von einer Raureifschicht überzogen, so das man nicht den Inhalt sehen konnte. Sie ging vorsichtig näher, wischte den Raureif ab und blickte hinein. Ein Tentakel schoss ihr entgegen und traf den durchsichtigen Stahl. Sie zuckte sofort zurück und brachte ihre Armwaffe in Anschlag. Dieses Etwas schlug noch mehrere Male gegen die Zylinderwand, bevor es sich wieder beruhigte. Aran ging wieder ran, um es sich besser anschauen zu können.
Sie glaubte kaum was sie dort sah.
Einen verflüssigte Metroid! Nur eine formlose Masse war von dem Metroid übrig, doch man konnte noch Einzelheiten der ursprünglichen Gestalt erkennen. Sie rief die Informationen aus dem Terminal ab.
<<<Zeitindex: 8.01 Es ist uns gelungen einen lebenden Metroid hierher zu bringen. Sofort testeten wir die Wirkung von XY-7 auf ihn. Zu unserem größten erstaunen, starb der Metroid nicht, sonder verflüssigte sich nur zu einer Amöbenhaften Masse. Er konnte nun auch seine Form nach belieben ändern, was er aber nur in Gegenwart potentieller Opfer tat. Es ist sehr schwierig den Metroid gefangen zu halten, da seine ursprüngliche Anfälligkeit gegen Kälte zum größten Teil aufgehoben ist und durch seine formwandlerischen Fähigkeiten nur Behälter der Stufe 7 dicht genug sind, um ein Ausbrechen zu verhindern. Kleinste Öffnungen bieten eine Fluchtmöglichkeit.>>>
Wieder schaute Aran zu dem Metroid. Behälter der Stufe 7! Das hieße, das dieser Metroid durch die Wandungen von Raumschiffen gelangen könnte, oder was viel schlimmer ist, durch ihren Anzug. Behälter der siebten Stufe wurde auf molekularer Ebene so verdichtet, das sie als absolut undurchdringlich galten. Ein solcher Metroid wäre nicht mehr einzusperren, da es sehr kostenintensiv ist, solche Behälter herzustellen.
All dies beobachtete unbemerkt jemand, bevor er einen kleinen roten Knopf drückte.
Alarmsirenen jaulten los, Lampen blinkten rhythmisch auf. Aran schaute sich nach anstürmenden Gegner um, da dies ein Alarm war, der eigentlich von allen Piraten gehört werden müssten. Doch nichts kam, nur ein leises Zischen hinter ihr war zu hören. Zu spät bemerkte Aran, was dieses Zischen bedeutete. Blitzschnell drehte sie sich um, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie der Metroid aus seinen Zylinder glitt. Anstatt zu Schweben, wie es andere Metroids tun, lag dieser auf den Boden als unförmige Pfütze. Sofort feuerte Aran mit ihren Ice-Beam auf den Metroid, doch anstelle zu gefrieren, glitt er näher. Aus der Masse entstanden lange Tentakel, die auf sie gerichtet waren. Immer wieder feuerte Aran auf das Ding, doch es zeigte keinerlei Wirkung. In ihrer Not schoss sie eine Rakete ab. Die Wirkung war nicht so, wie sie erhofft hatte. Der Metroid wurde zwar in tausende Teile zerfetzt, doch anstelle dadurch zu sterben, begannen die kleinen Teile ein Eigenleben zu entwickeln und weiter auf sie zu zu kriechen. Einige Teile vereinigten sich zu größeren, die ebenfalls auf sie zu kamen.
Anstatt ihren Gegner zu töten, hatte die Rakete aus einen viele Gegner gemacht. Schon sprangen die ersten Klümpchen sie an und hafteten an ihren Suit. Mit der Hand versuchte Aran sie abzuwischen, doch ohne Erfolg. Langsam merkte sie, wie sie immer schlapper und müder wurde. Die Metroidstückchen waren durch ihren Suit gedrungen und begannen ihr die Lebensenergie auszusaugen. Verbissen wehrte sie sich noch, bevor die Welt um sie herum dunkel wurde.
Nach einer Ewigkeit erwachte sie. Zu ihrer größten Überraschung war sie nicht tot, sondern lag angeschnürt auf einen Tisch. Eine Operationslampe war auf sie gerichtet, aber noch nicht eingeschaltet. Sie schaltete durch ihre verschiedenen Visors um etwas sehen zu können, doch weder gab es Hitzequellen noch war etwas mit dem X-Ray Visor zu erkennen. Sie versuchte aufzustehen, doch die Gurte um Brust, Taille und Beine gaben nicht nach. Langsam erhellte sich der Raum, ohne das es eine sichtbare Lichtquelle zu geben schien, eher so, als würde das Licht aus den Wänden kommen. An einer absolut glatten Wand bildeten sich kleine Linien, die eine Türform umrissen. Das Metall verschwand im Boden und gab einen Weg aus dem Raum frei. Ein Mann schritt herein, groß mit blondem Haar und durchdringend eisblauen Augen. Tücke und Schläue sprachen aus ihnen. Auf seiner Schulter, ganz wie ein liebes Haustier, lag der Metroid, der Aran angegriffen hatte. Er war wieder eine große Masse, machte aber keinerlei Anstalten den Mann anzugreifen und zu töten.
„Das ist also die berühmte und gefürchtete Kopfgeldjägerin Samus Aran. Irgendwie hatte ich Sie mir größer vorgestellt, nach allem was mir die Piraten über Sie erzählt haben. Sie haben gut gekämpft und sind hier schneller eingedrungen als ich gedacht habe, aber Sie haben hier Ihren Meister gefunden, meinen kleinen Liebling hier.“ Er tätschelte den Metroid, der darauf blubbernde Geräusche von sich gab. „Wer sind Sie und was wollen Sie von mir und das wichtigste, was haben Sie mit den Space Piraten zu tun?“ Der Mann schaute nur lächelnd auf Aran herab. „Nun, um ihre Fragen zu beantworten, ich XY-7, zu Ihren Diensten.“ Er machte eine leichte Verbeugung. Aran riss ihre Augen auf. Dieser Mann hieß wie das Biotoxin, dessen Herstellungsort sie ausradieren sollte. Aber wie konnte das sein und was hatte das zu bedeuten? „Bevor Sie sich noch Ihren Kopf zerbrechen, werde ich es Ihnen gerne erklären.
Einst war ich ein normaler Mensch, ja die Space Pirates nehmen auch Menschen auf. Ich arbeitete also für sie in der Waffenforschungsabteilung, genauer gesagt, in der biologischen Kriegsführung. Eben dort begegnete ich zum ersten Mal den Metroids. Ja, es sind vielseitige kleine Tiere, schwer zu kontrollieren oder gezielt einzusetzen, doch sehr effektiv. Viele Male haben Sie unsere Forschung zu Nichte gemacht, uns um Jahre zurückgeworfen, Aran. Doch dieses Mal waren Sie zu spät. Dieser Metroid hier wurde mit dem Prototypen des jetzigen XY-7, passenderweise XY-6 genannt, in Kontakt gebracht. Er produzierte plötzlich eine vollkommen neue Substanz die wir nicht kannten. Doch bevor wir diese Substanz genauer untersuchen konnte, gab es einen Unfall. Mein Liebling hier brach aus und griff mich an. Doch anstelle mich auszusaugen wie eine Getränkedose veränderte er meine DNS-Struktur und ließ von mir ab. Nun das Ergebnis bin ich, der biologische Produzent von XY-7.
Mein Körper kann XY-7 gezielt synthetisieren und es ausscheiden. Nun, mein Kleiner hier ist seit diesen Zwischenfall wie ein Haustier für mich, immer darauf bedacht, mich zu beschützen. Durch das Aussetzen von XY-7 wurde er zu dem was er jetzt ist.“ Er trat näher an Aran heran. „Aber es gibt noch einige Sachen, die ich gerne testen würde, besonders, was Sie betrifft.“ Aran versuchte sich von den Bändern zu befreien, doch ohne Erfolg. Der Mann schaltete das OP-Licht an und begann um Samus herum zugehen. „Sie bereiten mir Kopfzerbrechen, Samus Aran. Eigentlich hätten Sie tot zu meinen Füßen liegen müssen, doch etwas an Ihnen verursachte bei meinen Liebling, na ja, Unwohlsein. Fakt ist, er ließ von Ihnen ab. Vorläufige Tests haben ein erhöhten Anteil an dem Mutagen Phazon in ihren Kreislauf festgestellt. Ja, auch das war ein Fehlschlag, von Ihnen vernichtet. Ich glaube, das das Phazon sie für Metroids zu einer schwer verdaulichen Kost gemacht hat. Aber ich bin vielmehr an Ihren Suit interessiert. Schon auf Tallon IV haben wir mit Ihrer Technologie herumexperimentiert, doch leider ohne großen Erfolg. Die Beam-Waffen waren wirkungsvoll, doch leider nicht modular, beim Morph-Ball-Prototyp gab es Tote, da wir sie nicht richtig...falten konnten. Aber jetzt habe ich die Chance mir das Original anzuschauen.“
Mit einem Glitzern in den Augen griff er zu einigen Werkzeugen. Doch bevor er zu Werke gehen konnte, tönte ein Alarm los. „Unfall im Forschungslabor 3. Löschmannschaften und Rettungstrupps sofort zu Labor 3.“ Der Mann hielt inne. „Verdammt, was haben diese Idioten nur gemacht. Wir sehen uns später wieder.“ Mit diesen Worten rannte er aus dem Raus, ließ Samus allein zurück. Noch mal Glück gehabt, dachte diese und begann sich gegen die Fesseln zu wehren. Ein Geistesblitz durchzuckte ihr Hirn. An fast alles hatte dieser Typ gedacht, nur nicht an den Morph-Ball. Fast augenblicklich war sie frei. Samus überprüfte ihren Anzug auf irgendwelche Schäden, fand aber keine. Vorsichtig ging sie zur Türe und spähte hinaus. Ein leerer Korridor. Sie glitt hinaus und machte sich auf den wahrscheinlichsten Weg zu ihrem Schiff. Dieser Auftrag erforderte mehr, als sie im Moment tun konnte. Sie kam an einer Abzweigung vorbei und wählte den linken Weg. Die Türe öffnete sich und Samus befand sich in einer großen Kaverne. Überall standen Statuen und Ruinen, mit Staub von Äonen bedeckt. Transportable Lampen standen in Gruppen vor der einen oder anderen Ruine, doch alles wurde nicht beleuchtet. Sie schlich im Schatten weiter, so weit wie möglich von den Lichtquellen entfernt, doch sehen konnte sie niemanden. Vor ihr ragte eine große Statue auf, welche an ein wage vogelähnlichen Humanoiden erinnerte. Es war eine Chozo-Statue. Samus blickte an ihr hoch. „Also waren die Chozo auch hier auf ZBX-306.“ Die Statue hatte ihre Hände von sich gestreckt, als würde sie warten, das dort etwas hineingelegt werde. Samus hatte schon früher solche Statuen gesehen und wusste, was zu tun war. Sie sprang hoch auf die Hände und wurde zum Morph-Ball. Sofort umklammerten die Finger der Statue sie fest, ließen Energie durch den Suit pulsieren. Dann drückte sie noch fester zu, so fest, das Samus fast zerquetscht wurde. Plötzlich war der Druck weg und Samus konnte wieder frei atmen.
Sie sprang von der Statue und ließ sich im Visor anzeigen, was passiert war.
<<<Suitstruktur wurde verdichtet. Neuartiges Waffensystem hinzugefügt. Suitschilde verstärkt.>>>
Samus blickte auf ihre Armkanone. Sie war jetzt nicht mehr mattsilbern, sondern gänzlich schwarz. Nicht einmal der Phazon-Suit hatte diese Auswirkung gehabt. Sie ließ sich Informationen über das neue Waffensystem geben.
<<<Waffensystem Puls-Beam: feuert einen konzentrierten Ionenstrahl ab, der mit einer Frequenz von über 400 Terraherz pulsiert. Weitere Informationen sind nicht verfügbar.>>>
Samus blickte an sich herunter. Ihr Suit war nicht mehr Rot und Orange sonder Blau und Rot. Vielleicht hatte sie nun eine Chance gegen diesen Metroiden. Sie schaute sich um, ob irgendjemand sie bemerkt hatte, doch nichts war zu sehen. Samus ging auf eine der Ausgrabungsstellen zu, um herauszufinden, warum die Piraten ein so plötzliches Interesse an Chozotechnologie entwickelt haben. Sie kam in den Lichtschein, die Umgebung verlor sich in undurchdringliches Schwarz. Vor ihr öffnete sich eine Grube von etwa zwei Metern tiefe, wo noch Bohrer und anderes Werkzeug lagen. Mit dem Thermalvisor sah sie, das die Bohrer erst vor kurzem noch benutzt wurden. Aber ein kleiner Gegenstand, der in der Wand steckte, erregte ihr Interesse mehr, als die noch warmen Bohrer. Es war eine kleine Metallplatte, etwa zwei Zentimeter breit und vier hoch. Samus prang sanft in die Grube und strich mit der linken Hand sanft über das Metall. Zu ihrer Überraschung blieb das Metall wie Kaugummi an ihren Fingerspitzen kleben. Ein Symbol leuchtete im Visor auf und deutete auf Informationen auf das Metall hin. Samus rief sie auf.
<<<Substanz in Datenbank gefunden: Chozodit, Metall mit spezifisch veränderbaren Eigenschaften in Dichtegradienten und Leitfähigkeitkoeffizienten.>>>
Samus versuchte das Chozodit abzustreifen, doch es blieb an ihren Fingern kleben. Die Metallplatte begann sich wellenförmig zu bewegen und bildete ein Tastenfeld und Display aus. Auf dem Display stand: „Systemkern wird aktiviert, Verteidigungssysteme nehmen Eindringlinge war, Hauptsystem beschädigt, erwarte weitere Instruktionen, Samus Aran.“
„Wie kann das sein, woher weiß dieses Ding wer ich bin?“ Eine neue Nachricht erschien auf dem Display: „Ihre genetische Struktur und Ihre Suitspezifikationen wurden von den Erbauern im Speicher hinterlassen, Sie haben systemweiten Zugriff auf alle im System befindlichen Daten, erwarte weitere Instruktionen, Samus Aran.“ Das Chozodit an ihren Fingern zog sich wieder zurück und hinterließ keinerlei Rückstände an ihren Fingern.
„Nun, hast du einen Lageplan der Korridore, sowohl, die der ursprünglichen Chozosiedlung als auch der, der Piraten?“ Die Metallplatte veränderte abermals ihr aussehen und wurde zu einem Datenport. Samus schloss die Armkanone daran und sogleich wurden Daten in ihren Anzug geleitet. Eine riesige Karte war nun aufrufbar. Samus koppelte die Armkanone wieder ab und die Metallplatte wurde wieder zu dem Tastenfeld mit Display.
„Interne Sensornetze empfangen große Aktivität von Eindringlingen auf dem Reaktordeck, es wird versucht auf die Reaktorsteuerung zuzugreifen, Abwehrprogramme werden umgangen, erwarte weiter Instruktionen, Samus Aran.“ Samus rief den Lageplan des Reaktordecks auf und ließ sich den kürzesten Weg anzeigen. Der Reaktor lag vier Stockwerke unter ihr, ein Fußweg von etwa einer Stunde. „Irgendwie muss ich diese Anlage zerstören...Computer gib mir den Reaktortyp und die Explosionskraft bei einer Überladung an.“ Einige Lichter auf dem Display begannen zu leuchten, bevor die Antwort kam. „Reaktortyp nach Föderationsstandart unbekannt, vergleichbarer Typ: Megacomb 3000, wahrscheinliche Explosionskraft bei etwa 6000 Isodün, erwarte weiter Instruktionen, Samus Aran.“ Samus dachte nach. Dieser Reaktor war stark genug, um einen ganzen Planeten mit Energie zu versorgen, doch diese Sprengkraft reichte auch aus, um den Planeten in Stücke zu reißen. Deswegen waren solche Planetenreaktoren bei der Föderation verboten worden, da es durch einen einzigen Unfall zu unzähligen Toten kommen würde. Sie ließ sich den Weg zurück zu ihren Schiff anzeigen.
Ein Fußweg von etwas mehr als zehn Minuten. „Computer, kannst du den Reaktor in etwa zehn Minuten überlasten und eine Explosion auslösen?“ Wieder flackerten die Lichter.
„Negativ, Steuerungsprogramm wurde von diesem Terminal entkoppelt, Möglichkeit einer Überladung von hier aus nicht mehr gegeben, erwarte weitere Instruktionen, Samus Aran.“
„Zeige mir eine Konsole an, von der aus man noch eine Überladung starten kann.“ Das Display vergrößerte sich und zeigte einen Weg in eine benachbarte Sektion. „Sollte leicht zu finden sein. Muss ich irgendwelche speziellen Codes oder so etwas eingeben?“
„Nein, erwarte weitere Instruktionen, Samus Aran.“ Samus sprang aus der Grube aus dem Licht und fand sich wieder im Schatten der Kaverne. Sie rannte zum Ausgang, der sie auf den Weg führen würde. Doch bevor sie an der Türe ankommen konnte, öffnete sich diese und ein paar Space Piraten traten ein. Verdutzt schauten sie sich an, bevor ein wahrer Feuerhagel auf die Piraten niederging und sie auslöschte. Samus eilte weiter, vorbei an Ausrüstungsgegenständen und Piraten, die sie zu ihren Vorgängern schickte. Wieder glitt ein Schott auf, doch anstelle eines Korridors, lag eine weitere Forschungsabteilung dahinter.
Mehrere Zylinder in Größe des Raumes standen in der Mitte, gefüllt mit einer grünlich phosphorzierenden Flüssigkeit. Sofort ging sie an einen der Computer, um mehr über ihren Fund herauszufinden.
<<<Hauptforschungsabteilung XY-7; Lagerung und Verwaltung der Reserven an XY-7.
Zeitindex 8.19: Zur Zeit lagern wir 400 Tonnen an verflüssigtem XY-7 ein. Diese Menge sollte eine Möglichkeit geben uns von Zack Kraken, den biologischen Produzenten, zutrennen und einen Anfang zur chemischen Synthese geben. Wenn uns dies gelingen sollte, werden wir ein nicht mehr aufzuhaltende Macht in der Galaxie werden.>>>
„Das sind also die gesamten Vorräte von XY-7 und dieser Typ heißt Zack Kraken. Gut zu wissen.“ Sie hob ihre Waffe und feuerte auf einen der Behälter. Der Strahl reiner Energie traf das Material und bohrte sich hindurch. Augenblicklich verdampfte das unter Druck verflüssigte XY-7 und eine grünliche Wolke breitete sich im Raum aus. Geschützt durch ihren versiegelten Suit gelangte Samus aus der Anlage und ging weiter zu der Konsole, um die Kernüberlastung auszulösen. Immer wieder traf sie auf einzelne Piraten, die sie sofort eliminierte. Nur noch ein Raum, ein Schott und dort war die Konsole, die sie brauchte.
Was sie weniger brauchte, war der blondhaarige Kraken, der vor der Konsole stand und sein Metroid auf der Schulter tätschelte. „Da sind Sie ja, Samus Aran. Wir haben auf Sie gewartet. Eine hübsche kleine Falle haben wir hier für Sie aufgebaut.“ Der Metroid glitt ihm von der Schulter. „Zack, lassen Sie mich durch, oder Sie werden es mit Ihren Leben bezahlen.“ Er lächelte grausam. „Das ich nicht lache, lasse ich Sie durch, zerstören Sie wieder alles, stelle ich mich ihnen aber in den Weg, wollen Sie mich töten. Wie amüsant. Aber wir haben ja noch eine dritte Option; Sie werden sterben.“ Er streckte seinen Arm aus und der Metroid kam auf Samus zu gekrochen. Wieder streckte er Tentakel nach ihre aus, doch diesmal sah es anders aus. Samus aktivierte den Puls-Beam und feuerte auf den Metroid. Der erste Treffer stoppte den Metroid, während der zweite und dritte ihn erzittern ließen. „Es nützt nichts, mein Kleiner ist unbesiegbar.“ Kraken lachte höhnisch. Samus verzweifelte, den auch der neue Beam konnte gegen diesen Metroid nichts ausrichten. Immer weiter kroch der Metroid heran, machte sich zum Sprung bereit. Die Tentakel zuckten vor, doch bevor sie Samus erreichen konnten, verflüssigten sie sich und lösten sich auf. Krakens Lachen erstarb. „Was...was ist hier los?!“ Samus grinste, denn endlich war die Wirkung des Beams eingetreten. Der Metroid schüttelte sich wieder und begann sich aufzulösen. Von ihm blieb nichts als eine große Pfütze auf dem Boden zurück. Samus grinste. „Besser spät als nie, Ihr Schoßtier ist nicht mehr, Kraken, und jetzt sind Sie dran.“ Mit diesen Worten feuerte Samus auf den Mann und tötete ihn. Nicht mehr unter Kontrolle gehalten, begann sein toter Körper mit der Produktion von XY-7, welches sich aus seinen Körper herausfraß und von Kraken nicht mehr als ein Haufen Gelee übrig ließ. Samus ging sofort zum Computer und begann die Selbstüberladungssequenz einzuleiten. Eine Textbotschaft glitt über den Monitor.
„Kernüberlastung eingeleitet, keine akustischen Signale, Abschaltung des Hauptcomputerkernes, leben Sie wohl Samus Aran.“ Der Monitor wurde schwarz. Samus wandte sich ab und rannte durch die Korridore zu ihrem Schiff. Wieder und wieder wurde sie von Piraten aufgehalten, die sich todesmutig ihr in den Weg stellten, aber nicht überlebten.
Das letzte Schott öffnete sich und zeigte dahinter die zerklüftete Oberfläche des Planeten mit seinen Vulkanen und Lavaströmen. Wie ein Blitz schoss Samus an die Oberfläche und flog förmlich zu ihrem Schiff. Nur noch einhundert Meter trennten sie von der relativen Sicherheit, nur ein Lavastrom zwischen ihrem Schiff und ihr. Mit einen gekonnten Satz sprang sie über das flüssige Gestein. Dabei geschah es. Was kein Pirat zuvor gelungen ist, schaffte jetzt die Natur. Ein Lavabrocken, der von einem Vulkan weit von hier ausgespuckt worden war, traf Samus am rechten Arm und hüllte ihre Kanone in orange Glut. Schmerz zuckte durch ihren Körper, vernebelte ihre Sinne. Gerade so schaffte sie die Landung, ohne in den Strom zu torkeln. Sofort versuchte sie das Magma abzustreifen, was ihr auch gelang, doch ihre Armkanone war schwer beschädigt. Trotz immenser Schmerzen rannte sie weiter, den Kamm hoch, hinter der ihr Schiff auf sie wartete. Zwei Piraten bewachten es, doch Samus tötete sie im Nahkampf, ohne ihnen auch nur eine Chance zu geben. Sofort sprang sie in ihr Schiff und ließ den Autopiloten ins All fliegen. Keine Abwehrbatterien behinderten ihren Abflug, keine Jäger folgten ihr. Auf dem Visor tanzten rote Symbole.
<<< Waffensystem Puls-Beam zerstört, Plasma-Beam, Ice-Beam, Wave-Beam, Power.Beam schwer beschädigt und nicht einsatzbereit>>>
Samus nahm ihren Helm ab und schüttelte erst mal ihre lange Mähne aus. Es war geschafft, die Produktionsstätte war dem Untergang geweiht und die Piraten waren dagegen machtlos.
Zum Teil bedauerte sie ihre Entscheidung, den ganzen Planeten zu vernichten, da dort eine Chozokolonie gewesen war und sie vielleicht mehr über ihr mysteriöses Verschwinden hätte herausfinden können. Das Schiff jagte immer weiter in das freie All, die Maschinen unter Volllast. Der Timer auf dem Monitor viel auf Null und der Planet verging in einer gigantischen Detonation. Riesige Stücke wurde herausgerissen und flogen Richtung Samus, doch zu langsam. Samus seufzte und begab sich an die Reparaturen ihren Armkanone.
Wieder war ein Auftrag der Föderation ausgeführt worden. Nun hieß es warten auf den nächsten...
The End
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